Ansteckungsgefahr beim Gerstenkorn beachten
Gerstenkörner sind lästig und zumeist schmerzhaft. Manche bekommen sie oft. Andere werden ein Leben lang davon verschont bleiben. Wichtig ist die Frage – natürlich abgesehen von der Entstehung von Gerstenkörnern – ob sie ansteckend sind. Erfahren Sie mehr zum Thema.
Sind Gerstenkörner ansteckend?
Diese Frage lässt sich grundsätzlich bejahen. Hier muss der Ursprung eines Gerstenkornes betrachtet werden. Es ist schon lange bekannt, dass ein Gerstenkorn durch eine bakterielle Verunreinigung entsteht. Bakterien können grundsätzlich übertragen werden. Eine Bronchitis ist zum Beispiel eine Krankheit, die nahezu jeder einmal erleben musste. Diese wird ebenfalls durch Bakterien ausgelöst. Sie werden von einem Organismus zum anderen übertragen … so auch beim Gerstenkorn.
Hinweis: Erst beim Abspielen des Videos werden Daten an YouTube übermittelt. Im Video geht es übrigens um Viren und Bakterien (Grundschulfilm).
Wie kann man sich anstecken?
Die Bakterien sind bei einem Gerstenkorn hauptsächlich über Oberflächen übertragbar. Hauptüberträger sind also Hände. Der klassische Fall: Ein Mensch mit einem Gerstenkorn reibt sich das Auge, trifft auf eine andere Person, reicht dieser die Hand und diese fasst sich wiederum ans Auge. Der Weg der Übertragung ist also im Vergleich zu einer Bronchitis recht beschränkt. Eine orale „Tröpfcheninfektion“ ist also hier nicht möglich. An dieser Stelle ist jedoch zu sagen, dass eine Ansteckungsgefahr durch verschiedene Faktoren bestimmt wird und deshalb mehr oder weniger wahrscheinlich sein kann.
Ansteckungsgefahr und Immunsystem
Der wesentlichste Ansteckungsfaktor ist das Immunsystem eines Menschen. Wie zu Beginn erwähnt, bekommen manche Menschen ständig einen oder sogar mehrere Gerstenkörner gleichzeitig. Das kommt unter anderem daher, dass nicht jeder Mensch das gleiche Immunsystem hat. Je schwächer ein Immunsystem ist, desto anfälliger ist es verständlicher Weise auch für einen Gerstenkorn.
Ein anderer Aspekt wird jedoch häufig nicht in Augenschein genommen. Wenn man ein Gerstenkorn hat, ist die Sache damit oft nicht erledigt. Es besteht die Gefahr, dass man mehrere Gerstenkörner bekommt. Deshalb sollten sich Menschen mit einem Gerstenkorn nicht im Auge herumfassen. Die Bakterien, die sich auf einem Gerstenkorn befinden, können sich auch im selben Auge, oder im zweiten Auge weiter ausbreiten. Dies kann dazu führen, dass man mehrere Gerstenkörner auf einmal bekommt. Es ist also Vorsicht geboten.
Wer ist besonders anfällig für Gerstenkörner?
Im Hinblick auf die erörterten Faktoren bezüglich des Immunsystems sind folglich alte Menschen und Kinder die gefährdetsten Personen. Beide Risikogruppen haben bekanntermaßen ein weniger starkes Immunsystem als Menschen im mittleren Alter oder junge Erwachsene. Wenn man die beiden „Risikogruppen“ genauer unter die Lupe nimmt und ihr Verhalten betrachtet, wird eines jedoch deutlich. Ältere Menschen sind aufgrund des Immunsystems zwar ebenso gefährdet, haben sich jedoch besser „im Griff“, als Kinder.
Sie befolgen häufig Hygienemaßnahmen und stehen weniger im engen körperlichen Kontakt zu anderen Menschen. Bei Kindern sieht das anders aus. Kinder sind auf Grund ihrer Hilfebedürftigkeit immer im engen Kontakt zu anderen Menschen. In der Kindertagesstätte agieren sie mit ihren Betreuern und spielen dort oder auf Spielplätzen ungehemmt mit anderen Kindern. Dabei fassen sie sich und den anderen häufig ins Gesicht. Auch zu Hause mit den Eltern und den Geschwistern stehen sie im engen Kontakt, weshalb diese ebenso Gefahr laufen, sich zu infizieren. Kinder fassen sich nicht nur aus Unachtsamkeit häufiger in ihr Gesicht. Ein weiterer Grund dafür ist, dass das Auge durch einen Gerstenkorn schmerzt.
Deshalb reiben sich Kinder dann häufig die Augen und berühren sie. Dies geschieht meist sogar unbewusst. Es besteht sogar die Gefahr, dass sich ein Gerstenkorn auf die Augenhöhle ausweitet. Dies kommt zwar eher selten vor, ist jedoch bei häufigem Reizen und Berühren der betroffenen Stelle möglich.
Hinweis: Erst beim Abspielen des Videos werden Daten an YouTube übermittelt. Im Video geht es übrigens um das richtige Händewaschen.
Verhalten beim Gerstenkorn eines Kindes
Es ist nicht nötig, ein Kind zu Hause zu behalten, wenn es ein einfaches Gerstenkorn hat. Es ist jedoch wichtig, dass sie verantwortungsbewusst damit umgehen. Als Elternteil sollte man wachsam sein, wenn das Kind mit anderen Kindern spielt. Zudem sollten Eltern sowohl bei sich, als auch bei dem Kind auf eine erhöhte Hygiene achten. Häufiges Händewaschen bei sich selbst und dem betroffenen Kind können die Gefahr einer Erkrankung reduzieren.
Zudem sollten Eltern das Gerstenkorn im Auge behalten. Am Besten suchen Eltern bereits bei den ersten Symptomen einen Arzt auf. Bedenken sie, dass kleine Kinder oft nicht artikulieren können, was ihnen fehlt. Anzeichen für einen Gerstenkorn sind oftmals die gerötete Bindehaut, Augenjucken und ein geschwollenes Augenlied. Wenn der Gerstenkorn dann schlimmer wird, das Kind zu große Schmerzen hat, der Gerstenkorn nach zwei Wochen nicht verschwunden ist oder sich übermäßig ausbreitet, sollte man erneut einen Facharzt aufsuchen. Wichtig ist, dass man auch als Eltern nicht versucht, den Eiter herauszudrücken oder eigenmächtig an einem Gerstenkorn herumexperimentiert.
Wie kann man die Ansteckungsgefahr mindern?
Die Ansteckungsgefahr kann am besten reduziert werden, indem man auf eine gründliche Körperhygiene achtet. Wie erörtert sind Hände der Hauptüberträger der Bindehautauslösenden Bakterien. Waschen und desinfizieren sie sich also regelmäßig die Hände. Dies ist nicht nur dann nötig, wenn sie bewusst ein infiziertes Auge berührt haben. Häufig fasst man sich unbewusst an die Augen, man bekommt es einfach nicht mit. Die Bakterien können aber auch auf anderen Oberflächen sitzen, wo man sie nicht vermutet.
Zudem gibt es verschiedene Medikamentöse Behandlungen, welche eine schnellere Genesung herbeiführen. Je eher das Gerstenkorn verschwindet, desto weniger besteht eine Ansteckungsgefahr. Im Zweifelsfall bezüglich der schwere eines Gerstenkornes, sollte jedoch grundsätzlich ein Facharzt aufgesucht werden.